Aserbeidschan
In der muslimisch geprägten zentralasiatischen Republik haben Proteste kein langes Leben. Kritische Stimmen, die sich an die Öffentlichkeit wenden, landen schnell im Gefängnis. Präsident Ilham Alijew, der das Amt 2003 von seinem Vater Haidar übernahm, der mehr als ein Jahrzehnt lang regiert hatte, führte den Staat weiter in Richtung korruptes Willkürregime. Nach den Parlamentswahlen vom vergangenen Herbst sitzt kein einziger Oppositionspolitiker mehr im Abgeordnetenhaus.
Die meisten RegierungsgegnerInnen haben schon resigniert. Der Widerstand hat sich auf Internet-Netzwerke verlagert, doch auch hier werden die meist jungen AktivistInnen verfolgt und verhaftet. Es geschah auch übers Internet, dass für den 11. März zu einem Protesttag aufgerufen wurde, und tausende Facebook-Mitglieder haben schnell den Aufruf unterzeichnet. An die 200 Oppositionelle fanden sich dann am Brunnenplatz im Stadtzentrum ein. Nachdem die Polizei über 30 RegierungsgegnerInnen verhaftete, löste sich die Protestaktion wieder auf.
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